Organisatorische Demenz – Können Unternehmen Dement werden?

Ein gut strukturiertes Wissensmanagement ist für Unternehmen notwendig, um wettbewerbsfähig zu sein oder sich weiter entwickeln zu können. Dennoch gelingt es vielen Unternehmen nicht, das über Jahre gewonnene Wissen strukturiert zu verwalten und weiterzugeben. Dies führt zu dem Verlust von relevanten Fähigkeiten, welche ein Unternehmen für die Wettbewerbsfähigkeit benötigt. Die Problematik des Wissensverlusts stellt die Organisationen von Unternehmen vor neue Herausforderungen. Es gilt eine Struktur zu schaffen, welche es ermöglicht das Wissen des Unternehmens zu speichern, abzurufen und weiterzugeben.

Wie relevant ist die Thematik im Zeitalter der Digitalisierung?

Die weitreichenden Änderungen der Digitalisierung haben auch Auswirkungen auf das Wissensmanagement. Die Informationsflut, welche durch die Digitalisierung entsteht, löst eine neue Knappheit der Ressource Wissen aus. Es werden Menschen benötigt, um Informationen qualifiziert zu bewerten, damit aus diesen Informationen Wissen gewonnen werden kann.

Somit ist erkenntlich, dass ein entscheidendes Mittel zur Behauptung der Marktstellung das Wissen eines Unternehmens ist. Daher wird es für Unternehmen deutlich relevanter, der Knappheit des Wettbewerbsfaktors Wissen vorzubeugen und so die organisatorische Demenz zu umgehen.

Wie können erste Krankheitsbilder der organisatorischen Demenz aussehen?

Den Ursprung der organisatorischen Demenz bilden praktische Erfahrungen, welche Berater und Führungskräfte in Unternehmen gemacht haben. Da Wissen zu einer zentralen Ressource für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen geworden ist, bildet es einen kritischen Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit. Die Halbwertszeit von Wissen wird in der aktuellen Entwicklung von Unternehmen immer geringer, daher ist der richtige Einsatz für Unternehmen essenziell. (vgl. Hölscher 2022) Ist der richtige Einsatz nicht gewährleistet, treten Symptome der organisatorischen Demenz auf. Das bedeutet, dass Unternehmen ihr Wissen nicht weitergeben oder es nicht abrufen können. Im Vergleich zu Wettbewerbern, die bereits über ein organisationales Lernmanagement verfügen, können solche Organisationen ihr Wissen nicht vermitteln und organisieren. Dies kann dazu beitragen das neue Mitarbeiter länger brauchen, bis sie interne Abläufe beherrschen und zum wirtschaftlichen Erfolg beitragen oder externe Ressourcen zum Generieren von Wissen herangezogen werden müssen. (vgl. Hölscher 2022).

Erste Ansätze zur Behandlung.

Das reine Ablegen von Wissen und Daten auf Laufwerken oder anderen Speichermedien ist nicht mehr ausreichend. Mitarbeiter müssen interaktiv an das Lernen und Vermitteln von Wissen herangeführt werden. Dies bedarf einer Vernetzung des Wissens, da Menschen durch das Verknüpfen von unterschiedlichen Informationen mithilfe von Vor- und Erfahrungswissen erst nutzbares Wissen generieren.

Daher gilt es beim Aufbau eines strategischem Lernmanagement den Bedarf der Kompetenzfelder festzulegen. (vgl. Hölscher 2022) Basierend auf diesen Kompetenzfeldern lassen sich Prozesse definieren, welche systematisch das benötigte Wissen identifizieren. Ist das benötigte Wissen identifiziert kann ein Lernmanagement implementiert werden, dass sich Unternehmensweit nutzen lässt und die Anforderungen der Praxis erfüllt.

Erste Symptome der organisatorischen Demenz erkannt?

Folgende Symptome sollten Sie als Warnsignal interpretieren:

  • Verlust relevanter Fähigkeiten im Unternehmen
  • Verlust von Wissen im Unternehmen
  • Beeinträchtige Funktionen der Informationsverarbeitung
  • Einschränkung im Urteilsvermögen der Organisation

Ist eines dieser Symptome vorhanden besteht Handlungsbedarf. ARKADIA konnte mithilfe einer ersten Marktstudie zu der Thematik neue Einblicke gewinnen und Maßnahmen formulieren, welche eben diesen Symptomen entgegenwirken.

Bleibt die Handlung aus, dann könnte weitreichende Folgen das Unternehmen schädigen. Diese können unter anderem wie folgt aussehen:

  • Mitarbeiter Unzufriedenheit
  • Mehrkosten: Laut einer Studie von KPMG entstehen Unternehmen Kosten von jährlich bis zu 500.000 Euro, wenn der Knowledge-Transfer zu lange dauert oder gar nicht gelingt
  • Verlust von relevanten Fähigkeiten des Unternehmens
  • Verlust von Fachkräften
  • Kopfmonopole

Um Schäden in ihrem Unternehmen zu vermeiden, ob langfristig oder kurzfristig, sollten sie bei vorhandenen Symptomen schnellstmöglich handeln. Kontaktieren Sie mich unter marcus.draeger@arkadia.de

Marcus Dräger
Senior Consultant bei ARKADIA Management Consultants GmbH

Zertifizierungen: Product Owner

Bei ARKADIA seit 2021