Wie „KI-Ready“ ist der Mittelstand?  – Künstliche Intelligenz als Treiber der Digitalen Transformation

Die digitale Transformation gilt als eine der bedeutendsten Aufgaben für die deutsche Wirtschaft und insbesondere den deutschen Mittelstand. Wer hier nicht mitzieht läuft Gefahr, das Rennen gegen disruptive Unternehmen zu verlieren, an dessen Ende der Verlust der eigenen Wettbewerbsfähigkeit stehen kann.

Künstliche Intelligenz ist nur etwas für Google, Meta und IT-Unicorns – Falsch!

Schon heute gibt es in jeder Branche Erfolgsgeschichten von Unternehmen, die sich durch Innovation und den Einsatz disruptiver Technologien, wie zum Beispiel der Künstlichen Intelligenz, einen nicht unerheblichen Wettbewerbsvorteil erarbeiten konnten.

Kaum ein Thema findet in den Medien, der Wirtschaft sowie der Wissenschaft eine größere Beachtung als die Künstliche Intelligenz, wenn es um das Thema Digitalisierung der Wirtschaft geht. Was vor einigen Jahren noch ausschließlich ein Thema für Silicon-Valley-Großkonzerne oder IT-Unicorns zu sein schien, ist heute auch im Rückgrat der deutschen Wirtschaft angekommen. KI-Technologien gehören zu den wichtigsten Zukunftstechnologien und können praktisch in jedem Unternehmen und Geschäftsbereich zum Einsatz kommen. Zumindest in der Theorie.  

Nur 5% der deutschen Mittelständler nutzen Technologien der Künstlichen Intelligenz

Während sich junge, innovative Unternehmen leichter mit dem Einsatz dieser Technologien tun oder diese gar im Zentrum ihres Geschäftsmodells etabliert haben, zeigen Mittelständler hier traditionell größere Probleme. Es gibt insbesondere in der deutschen KI-Start-up-Szene mindestens 6.000 Unternehmen, von denen gut zwei Drittel KI-Produkte oder KI-Dienstleistungen anbieten. Diese warten nur darauf mit potenziellen Anwendern ihrer Produkte zusammengebracht zu werden. Auf der anderen Seite hingegen nutzen derzeit nur etwa 5% der deutschen Unternehmen mit 20 bis 99 Beschäftigten KI-Technologien. Für ganze 64% ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz sogar überhaupt noch kein Thema.

Mangelndes Verständnis von Technologie und eigener Prozesse verhindern oft den Einsatz disruptiver Technologien

Oftmals ist die erste Hürde auf dem Weg zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz schon das mangelnde Verständnis von KI-Technologien und deren Einsatzmöglichkeiten sowie die positiven Auswirkungen auf die eigene Unternehmung. Eine weitere Hürde ist, dass für die Integration der neuen KI-Technologien in die bestehenden Geschäftsprozesse unter Umständen erhebliche Anpassungen im Geschäftsmodell vorgenommen werden müssen. Dies setzt ein grundlegendes Verständnis der eigenen Prozesse, Strukturen und potenziellen Anwendungs- und somit Optimierungsmöglichkeiten voraus.

Es ist nicht verwunderlich, dass die Aussicht auf Auseinandersetzung mit komplexen Themengebieten wie neuronalen Netzen und selbstlernenden Algorithmen diese Bereitschaft zu Veränderung nicht unbedingt steigert.

Doch genau an dieser Stelle gilt es zu sensibilisieren, dass das erfolgreiche Ausschöpfen des Potentials von Künstlicher Intelligenz nicht darin liegt, selbst Experte auf dem Gebiet zu werden. Vielmehr sollte auf die Unterstützung bereits existierender Unternehmen, die vielleicht das passende KI-Produkt im Portfolio haben, zurückgegriffen werden. Potenzielle Partnerunternehmen finden sich beispielsweise in der deutschen KI-Start-Up-Landschaft.

KI-Start-Ups aus Deutschland liefern Knowhow und Technik – Der Staat zahlt

Diese Brücke zwischen KI-Start-Ups und deutschen Mittelständlern versucht auch der Gesetzgeber zu schlagen. Einerseits steht in einem Start-Up-Strategiepapier des Bundes (1) von Juli 2022 geschrieben, dass kleine und mittelständische Unternehmen für die Zusammenarbeit mit KI-Start-Ups mit Gutscheinen unterstützt werden, die einen Teil der Projektkosten pauschal abdecken sollen. Man erhofft sich hier neben der finanziellen Unterstützung der KMU einen Boost für die Kundengewinnung der KI-Start-Ups.

Zudem wurden noch von der großen Koalition fünf Milliarden Euro für die Anwendung von KI-Technologien, um Deutschland zu einem führenden KI-Standort weltweit zu machen, zur Verfügung gestellt. Diese Töpfe, welche bis 2025 ausgegeben sein sollen, sind noch nahezu unangerührt. Fehlende finanzielle Möglichkeiten als Hürde für die Durchführung von KI-Projekten scheiden somit aus. Vielmehr sind viele Unternehmen noch gar nicht bereit für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

Wie wird mein Unternehmen „KI-ready“ und was bedeutet das?

Um das eigene Unternehmen „KI-ready“ zu machen, lässt sich mittels einfacher Modelle eine individuelle KI-Strategie ausarbeiten und schlussendlich mit dem richtigen Partner umsetzen. Eine Herangehensweise könnte sein in gemeinsamen Workshops ein grundlegendes Verständnis der Künstlichen Intelligenz sowie deren Technologien zu schaffen. Dies steht in Wechselwirkung mit der internen Analyse der eigenen Prozesse, Strukturen sowie der Identifikation möglicher Anwendungsbereiche dieser Technologien.

Die Schaffung dieser Wissensbasis erhöht in der Regel schon die Bereitschaft zur Veränderung. Gepaart mit einer realistischen Zielsetzung sowie einer zukunftsorientierten finanziellen sowie personellen Ressourcenplanung können so die Säulen einer „KI-Readiness“ geschaffen werden. Mit Hilfe der richtigen KI-Technologie sowie dem richtigen Partnerunternehmen können neben Wettbewerbsvorteilen, Effizienz- und Effektivitätssteigerungen, Kostensenkungen und viele weitere Vorteile erreicht werden.

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Quellen:

(1) https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Existenzgruendung/start-up-strategie-der-bundesregierung.pdf?__blob=publicationFile&v=14

Lucas Mirsberger ARKADIA Management Consultants GmbH
Lucas Mirsberger
Senior Consultant

Zertifizierungen: Scrum Master, Product Owner, PRINCE 2

Bei ARKADIA seit 2022