Die perfekte Präsentation – Wie Du als Consultant Präsentationen für Kunden vorbereitest

Als Berufseinsteiger in der Unternehmensberatung wird es immer wieder vorkommen, dass du vor Publikum stehen wirst. Ob bei einem Workshop oder einer Unternehmenspräsentation, das Präsentieren von erarbeiteten Inhalten und Ergebnissen ist ein wichtiger Bestandteil des Berateralltags. Vielleicht kommt dir sogar folgendes Szenario bekannt vor:

Du bist von deinem Platz aufgestanden und stehst nun angespannt vor Deinen Zuhörern, während alle Augen im Raum auf dich gerichtet sind. Dein Puls ist erhöht und du gehst wiederholt deine Begrüßung im Kopf durch „Hallo zusammen, …“.

Womit kannst du jedoch dieser Nervosität entgegenwirken?

Gute Vorbereitung ist der Schlüssel

Bei einer wichtigen Präsentation sollte man sich einige Gedanken im Vorfeld machen. Grundlegend sollte der Anlass bzw. das Thema und das Ziel der Präsentation klar sein. Damit einhergehend solltest du dir bewusst machen, wer deine Zielgruppe ist und was dir an Informationen über den Teilnehmerkreis zur Verfügung steht. Hierbei geht es darum zu wissen, wer die Entscheidungsträger/in ist, wie gut der Wissensstand des Publikums zum Thema ist und was das Ziel bzw. der Zweck der Präsentation ist. Des Weiteren sollte im Vorhinein die Dauer der Präsentation, der Ort, und die Anzahl an Zuhörer/innen bestimmt werden. Der Vorteil, wenn du dir alle Punkte klar verdeutlichst, ist, dass du nun auf die Bedürfnisse und Interessen der Zuhörerschaft eingehen kannst.

Du hast dir Gedanken über das Thema, Ziel und dein Publikum gemacht? Jetzt fängst du an die benötigten Informationen zusammenzutragen und deine Präsentation zu strukturieren und ggf. zu visualisieren.

Die Gestaltung deiner Präsentation

Das klassische Tool für Präsentationen in der Unternehmensberatung ist die Power Point Präsentation. Wichtig bei deiner Darstellung ist, eine nachvollziehbare inhaltliche Struktur zu wählen und auf ein einheitliches Gesamtbild zu achten. Hier bietet sich an, das Pyramiden-Prinzip von Barbara Minto anzuwenden.

Danach strukturierst du den Inhalt deiner Präsentation in Pyramidenform, das heißt, du fängst mit deiner Kernaussage an und untermauerst diese mit jeweils passenden Argumenten. Der Vorteil hierbei ist, dass dein Publikum einen klaren Überblick über deine zentralen Aussagen bekommt. Ebenfalls kannst du sicher sein, dass deine wichtigen Ergebnisse beim Publikum ankommen, dadurch dass du deren Aufmerksamkeit zielsicher auf die relevanten Argumente steuerst.

Verfolge wenn möglich das Credo „Weniger ist mehr“. Das heißt, Textmengen sollten reduziert und stattdessen Grafiken für die Darstellung gewählt werden. Die visualisierte Darstellung hilft dir dabei, gesprochenes zu unterstreichen, wo zum Beispiel Inhalte erst eingeblendet werden, wenn sie von Belang sind. Trotzdem sollte mit Animationseffekten sparsam umgegangen und auf 3D-Darstellungen verzichten werden. Zudem ist es für die eigene Orientierung praktisch die Folien zu nummerieren.

Achte darauf, ob dein Thema eher von emotionaler oder sachlicher Natur ist. Gerade bei emotionalen Themen, sollte das Publikum die Begeisterung oder Dringlichkeit zu spüren bekommen. Dies kann z. B. durch Bildmotive und Schlagworte unterstrichen werden. Bei sachlichen Themen ist es hingegen sinnvoll, präzise formulierte Folien zu präsentieren. Hier eignen sich z. B. grafische Diagramme, um klar und deutlich auf den Punkt zu kommen.

Souveränes Präsentieren

Eine überzeugende Präsentation baut auf zwei Kernaspekten auf: Der Inhalt und die Person. Einerseits muss der Inhalt grafisch ansprechend dargestellt werden, um das gesagte zu unterstreichen. Anderseits kann die präsentierende Person durch Sprache, Stimme, Mimik, Gestik und Körpersprache die Zuhörerschaft einfangen und die Botschaft wirkungsvoll übermitteln.

Die Rhetorik ist ein wichtiger Faktor. Deutliche Aussprache, freies Sprechen, angemessene Lautstärke und Tempo sind alles Aspekte, die zu einer guten Präsentation gehören. Jedoch sollte nicht vergessen werden, dass Rhetorik sehr subjektiv ist und die Wirkung einer Botschaft bei den Zuhörenden hauptsächlich über non-verbale Signale und die Stimme ankommt.   

Umgang mit Lampenfieber

Viele Menschen befällt eine gewisse Nervosität, wenn es darum geht vor Gruppen zu sprechen. Das ist normal und bis zu einem gewissen Maß auch gut. Viel kannst du jedoch mit guter Vorbereitung lösen.

Ansonsten ist es wichtig, kurz bevor deine Präsentation beginnt, innezuhalten und deinen Fokus auf dich zu legen. Schau, ob du einen festen Stand hast und versuch dabei eine entspannte Körperhaltung einzunehmen.  Nun heißt es, tief durchatmen. Schaue offen ins Publikum und suche dir ein freundliches Gesicht als dein Ankerpunkt. Wenn du anfängst zu reden, vergiss das Atmen und die Pausen nicht, so dass es für dich sich natürlich anfühlt.

Wie so oft heißt es „Übung macht den Meister“. Das heißt bei jeder Gelegenheit präsentieren, präsentieren und nochmals präsentieren. Eine Selbstanalyse mit Hilfe von Videos kann hilfreich sein, damit du deine Außenwirkung besser einzuschätze. Dabei können dir kleine Ticks auffallen, an denen du arbeiten kannst und du wirst erkennen, dass man dir deine Nervosität gar nicht so sehr ansieht, wie du eigentlich denkst.

Bleib du selbst!

Am Ende stellt man bei Präsentationen nicht nur den Inhalt fachlich vor, sondern präsentiert auch ein Stück seiner Persönlichkeit. Es ist wichtig, dass du deine Präsentation authentisch übermittelst. Wenn man seine eigene Persönlichkeit nicht verliert, hilft das, deine Präsentation glaubwürdig an das Publikum rüberzubringen. Deine Nervosität verfliegt und das Publikum fühlt sich abgeholt.

Noëlle Krämer
Consultant

Bei ARKADIA seit 2022

ITIL V4, PSM I, PSPO I, PRINCE2