Sie ist spätestens seit dem „Klimajahr“ 2019 in aller Munde: „die Nachhaltigkeit“. Trotz oder vielleicht sogar genau wegen der CoViD-19-Krise wird „die Nachhaltigkeit“ uns in den kommenden Jahrzehnten wohl so sehr beschäftigen und vor Herausforderungen stellen, wie kaum etwas anderes. Weltweit werden die Forderungen nach einem „grünen“ Neustart der Weltwirtschaft laut. Folgend zeigen wir Ihnen ein Tool, mit welchem sie nachhaltige wirtschaftliche Potenziale identifizieren und langfristig von diesen profitieren.
Ein richtiges Begriffsverständnis legt den Grundstein
Zuerst gilt es für jedes Unternehmen sich individuell auf ein einheitliches Begriffsverständnis zu einigen. Für viele Menschen ist der Begriff „Nachhaltigkeit“ direkt gleichzusetzen mit Umweltfreundlichkeit. Doch das ist so nicht korrekt. Natürlich spielt der Erhalt unserer Natur und Umwelt eine wesentliche Rolle. Als Management Beratung betrachten wir dieses Themenfeld jedoch umfangreicher in vier Dimensionen: Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz, Soziales und Identität, beziehungsweise Kultur der Organisation.
Die eine richtige Definition existiert indessen nicht, der Brundtland-Bericht der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1987 findet jedoch eine sehr verständliche und weltweit bekannte Beschreibung:
„Sustainability is means to fulfill needs of the present without compromising the ability of the future”
(Übersetzt: „Nachhaltigkeit ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“)
Für Entscheidungsträger ist es also empfehlenswert, bei der Neuausrichtung alle vier Dimensionen zu beachten. Die Identität bzw. Kultur eines Unternehmens, sollte genauso wesentlicher Bestandteil einer Maßnahme sein, wie auch Wirtschaftlichkeit, gepaart mit Umweltschutz und der sozialen Verantwortung gegenüber allen Stakeholdern. Nur so lassen sich effektive Verbesserungen des Status Quo erzielen, die über Aktionismus und Green Washing hinwegreichen.
Nachhaltigkeit – ein Big Hairy Audacious Goal (BHAG)?
Zu Deutsch „großes, schwieriges und ehrgeiziges Ziel“, ist dieses Management Tool erstmals 1994 von James Collins und Jerry Porras in ihrem Buch: Built to Last: Successful Habits of Visionary Companies vorgestellt worden.
“A true BHAG is clear and compelling, serves as unifying focal point of effort, and acts as a clear catalyst for team spirit. It has a clear finish line, so the organization can know when it has achieved the goal; people like to shoot for finish lines.”
Collins & Porras
Trotz klarer Ziellinie unterscheidet sich das BHAG von SMART-Zielen auf den ersten Blick in Puncto Erreichbarkeit (Attainability). Ein BHAG ist ein sehr ehrgeiziges Ziel, das zwar nicht unrealistisch ist, jedoch viel Vorstellungs- und Visionskraft benötigt. Zudem sind BHAGs eher langfristige Ziele. Genau deshalb sind sie qua Definition für das Themenfeld Nachhaltigkeit so prima geeignet – mit kurzfristigen Zielen lässt sich vielleicht ein nachhaltiges Ergebnis erzielen, jedoch nur schwierig messen.
Die richtigen Fragen helfen bei der Suche nach Zielen und deren Potenzialen
Es gibt nicht die eine Maßnahme für alle Industriezweige und Unternehmen. Daher gilt es individuell abzuwägen wo, wie und wozu eine nachhaltige Veränderungsmaßnahme durchgeführt werden soll. Folgende Fragestellungen helfen gemäß BHAG-Modell bei der Definition Ihrer Ziele:
Diese Fragen zeigen: Authentizität und bestehender Wettbewerbsvorteil sind der beste Ausgangspunkt für eine nachhaltige Positionierung Ihres Unternehmens. Schaffen Sie jedoch dort Veränderungen, wo diese am sichtbarsten, aber nicht am effektivsten im Sinne der positiven Auswirkungen sind, laufen Sie Gefahr des Green Washings bezichtigt zu werden.
Ganz im Sinne einer nachhaltigen Erfolgsstory müssen diese Fragen iterativ in regelmäßigen Zyklen erneut gestellt werden. Stellen Sie sich vor, sie wollten das Matterhorn in einem einzigen Sprint erklimmen. Ein aussichtsloses Unterfangen, oder? Viel eher werden Sie dieses ambitionierte Ziel in mehreren Etappen und der richtigen Ausrüstung erreichen.
Seien Sie mutig und wagen Sie schwierige, ehrgeizige Ziele
Ein internes Audit hilft zu erfahren, wo Sie im Umgang mit Mitarbeitenden noch verantwortungsvoller, hinsichtlich Ihrer Prozesse noch wirtschaftlicher und bezüglich des Umweltschutzes noch effektiver werden können. Oftmals wissen die Mitarbeitenden in den jeweiligen Organisationseinheiten durchaus, wo sich ein effektiver Hebel zur Verbesserung befindet. Jedoch fällt es intrinsisch schwer, schwierige Ziele auszumachen und sich auf diese verbindlich zu einigen.
Mit der richtigen externen Unterstützung, die ohne Scheuklappen auf Augenhöhe agiert, kann diese Herkulesaufgabe dennoch gelingen. Voraussetzung hierfür ist die Bereitschaft sich grundlegend mit den Herausforderungen auseinander zu setzen, statt oberflächliche PR-Arbeit zu leisten. Nach der Identifikation der Potenziale gilt es diese operativ umzusetzen. ARKADIA hat sich seit der Gründung dem Machen verschrieben. Gemeinsam mit unseren Kunden konnten wir mit diesem Ansatz zahlreiche messbare Projekterfolge feiern.
Sprechen Sie uns an, wenn auch Sie von der umsetzungsstarken Mitwirkung bei der Identifikation und Umwandlung nachhaltiger Potenziale profitieren wollen.
Frederik Schnettler
Zertifizierungen: Scrum Master, Product Owner
Bei ARKADIA seit 2019