E-Commerce 2023: Die 5 wichtigsten Trends

Der E-Commerce-Markt ist in den letzten Jahren stetig gewachsen und hat sich zu einem bedeutenden Vertriebskanal für Unternehmen entwickelt. Auch wenn das Umsatzvolumen 2022 im Vergleich zu 2021 etwas gesunken ist (von 120,12 Mrd. auf 100,51 Mrd. in Deutschland), ist laut einer Studie von Statista* im Jahr 2023 wieder mit einem deutlichen Anstieg zu rechnen.

Doch welche Entwicklungen sind für Unternehmen vor dem Hintergrund des wieder steigenden Umsatzvolumens besonders wichtig? Wir haben die fünf wichtigsten Trends für 2023 zusammengefasst.

Personalisierte Shopping-Erlebnisse

Im Online-Handel ist Personalisierung ein wichtiger Faktor für eine zielgenaue Kundenansprache und ein erfolgreiches One-to-One-Marketing. Durch eine personalisierte Kommunikation zwischen den Touchpoints und Shop Kunden können relevante Angebote erstellt werden, die das größtmögliche Kundeninteresse wecken. Eine erfolgreiche Personalisierung bedeutet, dass Kunden auf Produkte stoßen, die zu ihren Bedürfnissen passen, ohne dass sie offensichtlich auf ihn personalisiert sind. Eine umfassende Personalisierung des Online-Shops kann auf die verschiedenen Bedürfnisse der Kunden in jeder Phase der Customer Journey eingehen, was zu positiven Erlebnissen führt.

Intelligente Algorithmen und KI-Technologien ermöglichen es Unternehmen, Kunden auf Basis ihres Kaufverhaltens und ihrer Interessen individuelle Angebote zu präsentieren. So können Unternehmen ihre Kundenbindung stärken und den Umsatz steigern. Ein gutes Beispiel hierfür ist Amazon, das seinen Kunden personalisierte Empfehlungen auf Basis ihrer Kaufhistorie anzeigt.

Automatisierung von Content

Die automatisierte Content-Erstellung ist eine aufkommende Technologie im E-Commerce, die für die Erstellung von Produktbeschreibungen verwendet wird. Durch die Verwendung von Machine-Learning-Algorithmen können Verkaufsplattformen große Mengen an Daten automatisch analysieren und die Informationen für die Erstellung von Produktbeschreibungen nutzen. Die automatisierte Erstellung von Inhalten für Produktbeschreibungen spart Zeit und Kosten für Unternehmen und bietet den Kunden eine detaillierte und präzise Beschreibung der Produkte, was zu einem verbesserten Einkaufserlebnis führt.

Neben der automatisierten Erstellung von Produktbeschreibungen können auch weitere Textarten durch die Data-to-Text-Technologie automatisiert erstellt werden. Dazu gehören beispielsweise Kategorietexte, Berichte, Blogbeiträge, Newsletter und vieles mehr. Ein gutes Tool zur Erstellung von solchen „Kreativtexten“ ist das freizugängliche ChatGPT.

Mobile Commerce wird weiter im Fokus stehen

Im Jahr 2023 werden noch mehr Kunden über mobile Geräte auf E-Commerce-Plattformen zugreifen. Laut einer Studie von Statista** nutzen bereits 66% das Smartphone für ihre Online-Einkäufe. Um den Trend zu verdeutlichen, hilft ein Blick in die Vergangenheit. So lag der Wert der Online-Einkäufe über das Smartphone 2017 noch bei 46%.

Unternehmen sollten daher ihre Webseiten und Online-Shops für mobile Endgeräte optimieren, um den wachsenden Bedarf zu decken und konkurrenzfähig zu bleiben. Hierunter fallen Punkte wie das optimierte darstellen von Bildern, Texten und Button, insbesondere hinsichtlich der Perfomance. Zudem sollte die Customer Journey für mobile Endgeräte adaptiert werden. Ein nennenswertes Beispiel für eine optimierte mobile Webseite ist Zalando, das seinen Kunden durch stehen eine benutzerfreundliche Navigation und eine intuitive Suchfunktion ein optimales mobiles Einkaufserlebnis bietet.

Nutzung von Künstlicher Intelligenz

KI ist im Jahr 2023 schon fast ein Buzzword geworden. Allerdings können E-Commerce-Unternehmen vermehrt auf künstliche Intelligenz setzen, um ihre Logistik oder die Shops zu optimieren.

In der Logistik können Algorithmen dabei helfen, Routen zu planen, Lagerbestände zu verwalten und Bestellungen automatisch zu bearbeiten. Durch den Einsatz von KI können Unternehmen die Effizienz ihrer Logistikprozesse deutlich steigern.

Ein gutes Beispiel hierfür ist der Online-Händler Otto, der bereits KI in der Logistik einsetzt, um seine Prozesse um die Effizienz der Prozesse zu erhöhen und die Kundenzufriedenheit zu verbessern. Otto nutzt den Einsatz von maschinellem Lernen zur Optimierung der Routenplanung für die Zustellung von Paketen.

Darüber hinaus nutzt Otto ebenfalls KI-Technologien, um die Vorhersage von Bestellungen zu verbessern und die Lagerbestände zu optimieren. Durch die Analyse von Verkaufsdaten und Trends kann Otto genauere Vorhersagen darüber treffen, welche Produkte am meisten nachgefragt werden und entsprechend Lagerbestände und Bestellprozesse anpassen.

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung werden eine noch größere Rolle im E-Commerce einnehmen. Immer mehr Kunden legen Wert auf nachhaltige Produkte und möchten von Unternehmen wissen, welche Auswirkungen ihre Kaufentscheidungen haben. Unternehmen sollten daher vermehrt darauf achten, nachhaltige Produkte anzubieten und transparent zu kommunizieren, wie sie soziale Verantwortung wahrnehmen.

Ein Beispiel hierfür ist der Online-Händler Avocado Store, der ausschließlich nachhaltige und ökologische Produkte anbietet und Kunden darüber informiert, wie diese hergestellt werden. Bei der Bekleidung werden nur Produkte nach „Avocadostore-Kriterien“ vertrieben. So gibt es z.B. Kriterien wie Fair & Sozial, CO2-Verbrauch, Vegane Materialien oder Schadstoff-Einsatz bei der Herstellung. Diese Kriterien werden auf den Produktseiten auch eben transparent kommuniziert.

Fazit: Alles Neuland?

Im Jahr 2023 wird der E-Commerce-Markt voraussichtlich wieder wachsen und sich weiterentwickeln. Unternehmen müssen sich auf neue Entwicklungen einstellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Allerdings sind die aufgezeigten Trends keineswegs komplett neu. Personalisierte Inhalte werden bereits von einigen Unternehmen eingesetzt, um das Shopping-Erlebnis zu verbessern. Ebenso ist es nicht neu, dass die Anzahl der über das mobile Endgerät getätigte Käufe seit einigen Jahren kontinuierlich ansteigt.

2023 könnte jedoch das Jahr werden, in welchem KI, Einzug in den Alltag des E-Commerce erhält. Insbesondere in der Erstellung von Content oder dem Automatisieren von Prozessen lassen sich Tools gewinnbringend einsetzen und das Potential scheint hier noch lange nicht ausgeschöpft zu sein. Unternehmen, welche diese Technologie richtig einsetzen, können sich hierdurch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.  

Quellen:

*https://de.statista.com/outlook/dmo/ecommerce/deutschland#umsatz

**https://de.statista.com/statistik/daten/studie/616281/umfrage/online-shopping-nach-endgeraeten-in-deutschland/

Robin Haertel

Zertifizierungen: Scrum Master, Product Owner, PRINCE 2

Bei ARKADIA seit 2018